Wer hätte es gedacht?

Vollkommen entspannt in Pumps über den Kudamm, Champagner im KaDeWe trinken, im knallroten Kleid in der Lobby vom Hotel sitzen und Kaffee trinken – wer hätte solche Dinge mit mir in Verbindung gebracht? Bis vor nicht allzu langer Zeit nicht mal ich selbst.

Ich glaube, so frei, wie diese Woche war ich noch nie. Doch von Anfang an. Am Freitag ging es ins Nagelstudio. Dieses Mal ließ ich Babyboomer in Gel machen. Es war sozusagen der Auftakt in meine Woche. Dann holte ich den Mietwagen für unsere Fahrt nach Osnabrück. Am Samstag ging es dann los. Eine große Planung der Outfits hatte ich dieses Mal gar nicht gemacht, nur ganz grob kalkuliert, dass ich über die Tage kam. Am Ende stellte sich dann eh heraus, dass ich das schnelle und bequeme Stylen mittels der Jeanskleider öfter bevorzugte als eigentlich gedacht. Die Tage in Osnabrück waren wieder sehr schön. Am Montag feierten wir dann Melanies Geburtstag mit ihrer Familie in einem Restaurant. Ja, es wurde geguckt und geredet, aber ich brachte es sogar zustande Menschen einfach anzulächeln, wenn ich bemerkte, dass sie über mich sprachen.

Dienstag ging es dann weiter nach Berlin. Die Einkäufe für Papas Geburtstag erledigen und alles vorbereiten. Zusammen mit meiner Großcousine, meiner Cousine und ihren Männern feierten wir dann Papas und Melanies Geburtstag (nach). Schon kurz vor dem letzten Sylvester war ich im KaDeWe Champagner trinken, aber dieses Mal war es entspannter. Selbst der kleine Spaziergang mit Pumps über den Ku’damm machte richtig Spaß. Samstag ging es dann im Kleid auf dem E-Scooter zu Europcar, den Wagen für die weitere Tour abholen. Sehr nett, sehr freundlich und vollkommen problemlos.

Auf dem letzten Stopp unserer Reise trafen wir in Bielefeld ein. Für das Treffen mit meinem Sohn takelte ich ein wenig ab. Das Make-up musste runter und das Kleid tauschte ich gegen Hose und weiße Bluse. Zugegebenermaßen eine Damenhose mit Strass auf den Taschenrändern, aber schon deutlich neutraler als das Kleid. Letztendlich hatte ich ja auch die Gelnägel, ganz war es damit sowieso nicht zu verbergen. Die eineinhalb Tage waren aber auf allen Seiten entspannt und wir verbrachten zu viert (inklusive Exfrau) eine schöne Zeit. Ich gestehe allerdings, dass ich es schon genoss mich am Dienstag für die Rückfahrt wieder zu schminken und in mein geliebtes Jeanskleid schlüpfen zu können.

In diesem knallroten Kleid brachte ich unser Gepäck ins Auto und betrat danach die Lobby. Ganz selbstverständlich stellte ich meine Handtasche auf einen Sessel und holte uns an der Kaffeebar zwei Kaffee. Ich weiß, dass dieses „selbstverständlich“ eigentlich gar nichts ungewöhnliches sein sollte, war es aber für mich bisher, deshalb muss ich es einfach nochmal erwähnen. Auch das ich mich an einen Tisch direkt am verglasten Eingang setzte und trotzdem entspannt war freut mich auch heute noch.

Zuhause angekommen musste das Make-up nochmals weichen. Allerdings ging ich nur mit einem trockenen Wattepad über Foundation, Lidschatten und Lippenstift. Für das Videotelefonat mit meinem Chef musste das eigentlich reichen. Noch ein Hemd übers Kleid und es konnte losgehen. Danach frischte ich mich wieder auf und wir brachten das Auto weg. Der kurze Stopp bei Aldi ist ja eigentlich schon gar nicht mehr erwähnenswert 😊

Gestern war ich auf dem Weinfest, doch davon mehr beim nächsten Mal.

Bis dahin

Eure Nicole