Ich sag nicht, dass die Besuche der Schirn schon Gewohnheit waren, aber meine Aufregung hielt sich arg in Grenzen um genau zu sein wurde ich erst beim Zurechtmachen ein wenig nervös. Doch vor dem Sonntagsausflug gab es noch einen anderen schönen Termin – den Besuch bei Ivonne im Frisiersalon. Was soll ich sagen, fertig machen, Handtasche schnappen und los. Wenn ich da noch an frühere Zeiten denke und die zitternden Hände beim Tür öffnen. Ich machte mir keine Gedanken mehr um die Nachbarn. Sicher wäre es nochmal eine Schrecksekunde, aber ich lauschte nicht mehr ob etwas im Treppenhaus los war sondern ging in einem Schwung raus. Was eine Entspannung.
Der Aufenthalt bei Ivonne war diesmal etwas länger. Der nächste Entwicklungsschritt stand an, ich wollte Strähnchen haben. Mit Ivonne hatte ich besprochen, dass es meinen Stil auflockern, aber nicht jeden sofort anspringen sollte. Wie erwartet machte sie ihre Sache perfekt. Ich gestehe, als ich aus dem Geschäft trat war ich irgendwie beschwingt und hätte nach Hause tanzen können. Den Rest des Tages verbrachte ich im Home Office inklusive einiger Videokonferenzen (mit ausgewählten Kolleginnen). Nicht ganz unwichtig, auch Melanie gefiel der neue Stil.
Nur zwei Tage später ging es wieder raus. Diesmal gemeinsam mit meiner sehr lieben Kollegin Martina. Zu dritt sahen wir uns die Ausstellung von Ugo Rondinone an. Zwar ertappte ich mich immer wieder dabei, wie ich auf den Boden sah, um etwaigen Blicken auszuweichen, aber es war schon viel seltener. Straßenbahn, Römer? Alles nicht mehr wirklich ein Thema. Da wir viel schneller als gedacht durch die Ausstellung durch waren beschlossen wir noch einen Zwischenstopp einzulegen. Nicht an einem Stehtisch in einer Ecke, an den Melanie uns etwas holte (wie nach den letzten Besuchen in der Schirn) sondern in einem Restaurant direkt neben der Schirn. Schon etwas anderes in einem gut besuchten Restaurant als die Male in Hanau, wo wir fast die einzigen Kunden waren. Den Weg zum zweiten Restaurant entlang am gut besuchten Mainufer fand ich erstaunlich angenehm und recht entspannt. Selbst im recht eng bestuhltem Coq au vin mitten in Sachsenhausen konnte ich die Zeit wirklich genießen.
Es war sicherlich ein besonderer Nachmittag, aber auf eine sehr schöne Art war es eben auch kein besonderes Ereignis. Insbesondere auch Martina gab mir das Gefühl, das dies ein völlig normales Treffen von Freundinnen bzw. Kolleginnen war. Ich freue mich schon sehr auf weitere Treffen in dieser Konstellation, vielleicht auch mal zum Konzert oder ins Theater.
Als nächstes steht das Familientreffen an, welches Nicole das erste mal besuchen wird, bzw. plant zu besuchen. Auch zwei Tage davor bin ich nämlich alles andere als sicher.
Ich werde berichten – bis dahin
Alles Liebe
Eure Nicole
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