26 Jahre ist es her – 26 Jahre seit ich in Luxemburg das erste Mal wirklich viel Zeit als Nicole verbringen, mich ausprobieren konnte. Ich schrieb schon hier (Teil 1, Teil 2, Teil 3) darüber. Doch nun der Reihe nach. Freunde hatten den Vorschlag gemacht sich mit Christian und Melanie zum Essen in der Nähe von Koblenz zu treffen und Melanie meinte, wir könnten auf dem Rückweg einen Umweg über Luxemburg machen. Die Idee gefiel mir und noch mehr die Tatsache, dass sie sofort zustimmte als ich fragte, ob Nicole nach Luxemburg könne. Ich reservierte einen Tisch auf MEINEN Namen 😊 und machte mir Gedanken über die mitzunehmenden Sachen, denn eines war mir klar, es ging nicht nur um den Abend im Restaurant. Eine der Überlegungen betraf das Treffen am Samstagabend. Am Ende waren es dann die Bootcutjeans über den flachen Damenstiefeln, die ich schon im Europapark getragen hatte und der neue terrakottafarbene Damenrolli. Es fehlte somit wirklich nur noch das Make-up, der Rest war schon Nicole. Wir sprachen an dem Abend beim Essen auch sehr locker und ausgiebig über Nicole. Was ich als sehr angenehm und ungezwungen empfand.
Ähnlich wie am Vorabend (anderer Rolli) trafen wir uns zum Frühstück und dann ging es weiter nach Luxemburg. Eigentlich hatte ich geplant mich im Hotel noch etwas zu schminken und dann für ein paar Fotos durch die Stadt zu schlendern, doch das fiel wortwörtlich ins Wasser. Zum Glück war das Restaurant im selben Gebäude nur einmal um die Ecke. Seit der Entscheidung hatte ich keine Nervosität oder Aufregung gespürt, nicht bei der Planung, nicht beim Kofferpacken bei dem nichts für Christian dabei war und auch nicht bei der Ankunft im Hotel. Doch beim Zurechtmachen kam sie dann doch die Nervosität. Auch als wir im Eingang des Restaurants standen und warteten war sie da. Doch ich zwang mich den Blickkontakt zu den Kellnern zu suchen, bereits anwesende Gäste streifte ich nur kurz. Keine negativen Blicke – das half auf jeden Fall. Ich hatte schon auf den Bildern im Netz gesehen, wie eng die Bestuhlung war. Das war eigentlich gar nicht meins, doch musste ich lernen damit umzugehen. Die Kellner bedienten uns sehr freundlich und als dann der anfangs etwas eigenartig wirkende und guckende Herr am Nebentisch zusammen mit seinem inzwischen eingetroffenen Bekannten uns freundlich zuprostete wich jegliche Anspannung von mir. Wir verbrachten einen wundervollen Abend, auch mit dem einen oder anderen netten Gespräch mit den Herren vom Nebentisch.
Am nächsten Morgen dann als Nicole zum Frühstück und danach ein kurzer Rundgang inklusive einiger Bilder. Guckte jemand? Ja, aber es war mir so gut wie egal. Ein nicht unwesentlicher Schritt. Wenn ich das rationale “Was geht es Dich an?” und “Vielleicht solltest Du erstmal vor der eigenen Haustür kehren.” mit dem emotionalen “Man schaut mich merkwürdig/missbilligend an.” final zusammenbekomme wird es noch entspannter. Auch der Einkauf im Supermarkt Auchan in einem sehr belebten Einkaufszentrum war sehr entspannte Aktion.
Das erste Mal “mehrtägig” unterwegs und frei – es wir sicherlich nicht das letzte Mal gewesen sein.
Bis sicherlich ganz Bald
Eure Nicole
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