Maria - sie war die gute Seele meines Hotels, die zusammen mit Isabel die Zimmer machte. Ob ihres täglichen Besuches in meinem Zimmer war ich sehr vorsichtig und verstaute immer alles ordentlich in den Schränken. Regelmäßig legte ich das Trinkgeld auf den Tresen meines Zimmers zusammen mit einem kleinen Zettel und genau so regelmäßig bekam ich ein Zettelchen mit einem süßen Danke zurück. Als ich einmal ein Missverständnis zu einem putzfreien Tag hatte und das Chaos vom Wochenende samt Küche und gewaschener Wäsche einfach stehen lies gab es eine Überraschung. Als ich von der Arbeit kam war das Zimmer blitzblank und meine Wäsche gebügelt und zusammengelegt. Begleitet war das von einem kleinen Zettel von Maria, es sei ja wohl eine gute Party gewesen. Seit diesem Tag nahm das Trinkgeld zu und Maria kümmerte sich auch um meine Wäsche.
Wenn ich so zurück denke war es das erste Mal, dass ich das Entdeckt werden herausforderte. Mal lies ich den Schrank einen Spalt offen und eine Strumpfhose ein Stück rauskommen, mal eine Bluse. Irgendwann lies ich einen Slip wie versehentlich auf dem Boden vor dem Schrank fallen - abends lag er gefaltet im Schrank. Nicht viele Zettel später war klar, Maria wusste, dass dies nicht die Sachen meiner Frau waren. Wir haben uns viel geschrieben und auch ein paar Mal telefoniert, aber nie mehr als auf dem Gang gesehen, trotzdem war Maria die erste, die mich mit Nicole anschrieb und anredete - eine bis dahin nicht erlebte Erfahrung.
Trotz Kamera in den Gängen ging ich auch immer wieder aus dem Hotel, aus heutiger Sicht einfach nur peinlich aber mutig oder besser gesagt verrückt. Das war auch die Zeit wo der nicht so tolle Kontakt zur lokalen Polizei zustande kam. Ansonsten möchte ich die Zeit nicht missen, hätte nur gerne mehr Bilder aus dieser Zeit. Sozusagen ein hoch auf die Handykameras heute :)
Das bequeme Leben ist vorbei, aber dafür nehmen die verrückten Ideen zu - es geht weiter in Luxemburg!
Bleibt neugierig
Eure Nicole
Deine Geschichte gefällt mir sehr, Nicole. Das "Entdeckt werden" herausfordern, ja, das ist sehr schön und reizt mich auch. Dein süßes Erlebnis mit Maria inspiriert mich jetzt, das auch mal zu tun. Ich werde eine Feinstrumpfhose auf meinem Bett im Hotelzimmer liegen lassen. Ich bin sehr gespannt, was dann passieren wird.