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AutorenbildNicole Behrend

Kommunion


Die Tage über Weihnachten in Osnabrück hatten mir gezeigt, dass ich mich auch dort nicht mehr verstecken musste. Gepaart mit dem Erlebnis „Menschenmengen“ bei der Chagall Ausstellung beschloss ich den nächsten Besuch bei der Familie in Osnabrück ganz als Nicole zu bestreiten. Drei Tage inklusive einer Erstkommunion und der anschließenden Familienfeier. Wie immer machte ich mir schon früh Gedanken über meine Outfits, insbesondere das für die Kirche. An- und Abreise sollten feminin, aber bequem für die Autofahrt sein, die Kommunionsfeier etwas neutraler. Anfangs überlegte ich zur Kommunion androgyn zu gehen, also nur die Damenhose, Damenpullover mit Spitzenunterhemd und Budapestern mit einem Hauch Foundation, keine Handtasche, kein weiteres Make-up und „flach“ sprich ohne BH. Doch dann stellte ich mir zunehmend die Frage, warum ich das machen sollte.


Ein paar Tage vor dem Ereignis wurde ich langsam nervös, was ich die letzten Male nicht mehr gehabt hatte. Doch diesmal war es ganz anders. Bis Freitagabend machte ich mir Gedanken, auch noch beim Kofferpacken. Am Samstagmorgen jedoch war es wie weggeblasen. Ohne Nervosität und Knoten im Bauch oder Herzklopfen machte ich mich zurecht, packte den Rest zusammen und dann fuhren wir los. Etwa zehn bis fünfzehn Minuten nach der Abfahrt fiel es mir erst auf, wie ruhig ich die ganze Zeit war. Diese Ruhe oder entspannte Haltung hielt an. Sie hielt, als ich von den Ballerina, zum Autofahren in die Pumps wechselte, Schwägerin (die ganz lieb Nicole sagte) und Schwager begrüßte. Sie hielt auch als wir beschlossen zum Stammgriechen zu gehen und auch den Rest der Zeit bzw. im Restaurant.


Der Sonntag begann hektisch. Vier Leute durch Bad schleusen und noch vor der Kirche frühstücken war nicht ganz einfach. Da ich als letzte dran war verteilte ich mein Schminken auf die Zeit vor und nach dem Frühstück. Ich war heil froh, dass ich mittlerweile so viel Übung hatte, dass ich nicht ewig dafür benötigte. Als wir dann schließlich zu dritt vor dem großen Badezimmerspiegel standen und an den letzten Feinheiten des jeweiligen Make-ups arbeiteten musste ich schon schmunzeln.


Melanie und ich holten ihre Mutter ab und fuhren zur Kirche. Sor richtig nervös war ich noch immer nicht. Augenkontakt suchte ich trotzdem nicht, aber auch als Christian war ich nie ein Held in Mengen gewesen. Sicher gab es diverse erstaunte Blicke und auch eher abfällige, aber ich konnte mittlerweile besser damit umgehen. In der Kirche selbst war es entspannt und beim Verlassen kümmerte ich mich um meine Schwiegermutter. Damit war der menschreiche Teil hinter mir und ich nur noch von Familie umgeben. Alle gingen sehr entspannt mit mir um und ich fühlte mich rundum wohl. Auch die beiden Mädels waren total cool.


Am Abreisetag gab es nichts ungewöhnliches, es war ja schon der dritte Tag als Nicole hintereinander. Im Heimatort angekommen ging es noch schnell in den Rewe, als hätte ich es noch nie anders gemacht. Nach dem das Gepäck in der Wohnung war zogen wir uns noch etwas Bequemeres an. Hieß ich tauschte die Culotte und Ballerina gegen Jeans und Stiefel. So, geschminkt, mit blau-glitzernden Fingernägeln brachten wir den Wagen zurück zu Europcar und fuhren mit dem Taxi wieder heim. Die Dame bei Europcar zuckte nicht mal mit der Wimper als sie mich sah.


Ich habe schon oft über Erlebnisse gesagt, dass sie ein riesiger Schritt gewesen sind. Auch bei diesem Wochenende kann ich das nur unterstreichen.


Bald mehr über Hamburg und einen weiteren Besuch in Osnabrück


Bis dahin

Eure Nicole


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