Wie schon beim letzten Blog geschrieben, hatte ich mittlerweile auch ein paar Kolleginnen von der Arbeit eingeweiht. Eine dieser Kolleginnen schlug vor doch mal einen Mädelsabend zu machen, um Nicole auch mal in Natura zu sehen. Nach ein bisschen hin und her ging es in die Planung. Wie zuvor war natürlich die Frage was und wo sehr wichtig, aber mindestens ebenso unerlässlich war ein neues Outfit für den Anlass. Als erstes war klar, was für Schuhe es werden sollten – schwarze Pumps. Dies hatte einen ganz einfachen Grund. Das Treffen sollte zu Dritt stattfinde, zusammen mit der Kollegin, auf deren Outfit ich immer neidisch war. Sie war immer sehr chic mit Jeans und schwarzen Pumps gekleidet und ich dachte jedes Mal, schon lange bevor ich es ihr beichtete, wie gerne ich es ihr doch gleichtun würde. Natürlich war das ein illusorischer Gedanke, was jedoch daraus erwuchs war die Idee eines gemeinsamen Fotos.
Es sollte nicht nur das erste Treffen mit Kolleginnen werden sondern auch der erste richtige Ausflug Nicoles in der näheren Umgebung. Da ich nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren wollte entschied ich mich für einen Mietwagen. So wurde es auch die erste richtige Autofahrt als Nicole seit dem Unsinn in Luxemburg. Ich machte mir sehr viele Gedanken. Was, wenn ich einen Unfall hätte oder einfach nur in eine allgemeine Verkehrskontrolle käme? Führerschein und Perso hatten ja wenig Ähnlichkeit mit der Person die fuhr. Obwohl ich mir einen Ergänzungsausweis organisierte blieb dies eine meiner größten Sorgen – neben der Vorstellung nicht eingeweihten Kollegen über den Weg zu laufen.
Als der große Tag gekommen war holte ich als Christian das Auto ab, doch statt es vor die Haustür zu stellen parkte ich es im Parkhaus des gut einen Kilometer entfernten Einkaufszentrums. Es sollte ein kleines unausweichliches Training für Nicoles restlichen Tag sein. Nach Schminken und herrichten gab es auch kein Zurück mehr. Wenn ich von dem nicht geplanten Rückweg absehe, der dem vergessenen Autoschlüssel geschuldet war. Mit klopfenden Herzen lief ich am helllichten Mittag durch den Ort in dem ich wohnte. Vor Basel und dem Europapark wäre das alles unvorstellbar gewesen, doch so betrat ich das Einkaufszentrum, fummelte mit zitternden Händen das Portemonnaie aus der Handtasche um das Ticket zu bezahlen und ging zu meinem Auto. Dort brauchte ich erstmal ein paar Minuten Luftholen, ehe ich mich auf den Weg machte. Dann fuhr ich los. Ich glaube ich bin noch nie in meinem Leben so korrekt gefahren, insbesondere was Geschwindigkeit betrifft. Die Pumps waren nicht sonderlich hoch, aber es war schon ein anderes Fahrgefühl.
Was dann in Hanau noch alles auf dem Programm stand erfahrt ihr das nächste mal. Ich bemühe mich auch, nicht wieder so lange in meiner Schreibblockade zu verharren.
Bis dahin
Eure Nicole
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