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AutorenbildNicole Behrend

Frankfurt

Der erste Ausflug war noch weit weg in Basel gewesen. Rust war jetzt zwar auch nicht viel näher, aber der Europapark war schon noch mal eine Hausnummer allein von der Besucherzahl. Rüdesheim war da sozusagen schon fast ein Vorort im Verhältnis, insbesondere, da es ja auch viele Kollegen gibt, die raus bin in den Rheingau verteilt wohnen. Doch bei der Suche nach dem „Vorprogramm“ zum 3. Mädelsabend auf die Idee zu kommen einen Ausflug direkt ins Herz meines Alltagslebens zu machen war selbst für die rasante Entwicklung der letzten Jahre eine quasi exponentielle Steigerung.


Museum war mir in den Sinn gekommen und in der Schirn gab es eine Ausstellung über Paula Modersohn-Becker, die uns beide interessierte. Gesagt, geplant. Doch nicht nur das Ziel würde eine Herausforderung werden, auch der Weg. Denn es sollte diesmal kein Mietwagen her. Mit Tram und S-Bahn würde es durch Frankfurt und nach Hanau gehen. Neuer Ausflug hieß natürlich auch neues Outfit. Zur dunkelblauen Hose hatte ich ein Pullover mit Hahnentrittmuster gefunden, in den ich mich sofort verliebte. Zur Krönung des ganzen holte meine bessere Hälfte, als sie den Pulli sah, einen Stoffmantel aus dem Schrank, der aussah, als wäre er mit dem Pulli zusammen gekauft und der ihr zu groß war. Zur Vervollständigung gab es noch ein Paar neue dunkelblaue Steifeletten – Schuhe kann Frau nie genug haben.


Ich gestehe, je näher der Zeitpunkt rückte, desto nervöser wurde ich. Die Strecke durch Neu-Isenburg zur Straßenbahn war sehr anstrengend. Als ich jedoch eine Weile in selbiger gesessen hatte, beruhigte ich mich schon etwas. Sicherlich trug die Maske auch etwas dazu bei. Zumindest etwas positives an Corona. Je länger die Fahrt dauerte, desto ruhiger wurde ich und so überraschte mich die Situation am Römer, aber sie schockierte mich nicht mehr.

Ich hatte noch im Internet nachgesehen, wann der Weihnachtsmarkt in Frankfurt begann und hatte mich entspannt. Das man natürlich mehr als zwei Tage zum Aufbau braucht war mir nicht in den Sinn gekommen. So liefen wir mitten durch das Gewusel zum Main, machten ein paar Bilder am Eisernen Steg und gingen dann in die Schirn. Auch dort natürlich Maske. Ja, es gab Besucher die guckten, aber es machte wirklich Spaß die Ausstellung zu sehen.


Im Anschluss, wir hatten noch viel Zeit, tranken wir in der neugebauten Altstadt noch ein Glas Wein, ehe wir mit der U-Bahn zum Hauptbahnhof und von dort mit der S-Bahn nach Hanau fuhren. Alles ganz unaufgeregt und ohne irgendwelche Vorkommnisse.

Der restliche Abend war, wie immer möchte ich schon fast sagen, einfach super. Wir quatschten, hatten leckeres Essen bei Mashuq und weil es recht spät wurde nahmen wir ein Taxi zurück nach Hause.


Nicole hatte ihren ersten Ausflug in Frankfurt hinter sich gebracht. Es gab keinen Grund mehr, weit weg zu fahren um die neue Freiheit zu genießen.


Es wird weitergehen


Bis dann


Eure Nicole





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