Beim letzten Mal hatte ich von meiner wunderschönen Reise durch Deutschland berichtet und schon angekündigt, dass es dann ein Weinfest gab. Irgendwie lief es aber nicht so schön weiter, wie die Tage zuvor. Ein Hautproblem am Kinn ließ mich vom Rasieren Abstand nehmen. Erstmal nicht schlimm. Nach meiner Wetter-App war für den frühen Abend Regen angesagt, also nichts mit Weinfest. Am Ende kam es dann aber doch anders. Wir gingen also aufs Fest, unrasiert, ungeschminkt – halt mein Zwilling. Ich gestehe, ich war unzufrieden damit. Mir gefiel es nicht, so auf das Fest zu gehen. So etwas hatte ich in der Form noch nicht erlebt. Ohne weiter ins Detail zu gehen, ich war unzufrieden mit mir, mit der Welt und eigentlich allem – keine guten Voraussetzungen für einen netten Abend.
Am Donnerstag sollte das nicht nochmal passieren. Ich machte mich ordentlich zurecht, zog eine neue Bluse an und diesmal war es einfach besser. Wir hatten eine schöne Zeit bei leckerem Grüner Veltliner. Warum nicht wiederholen? Ich hatte das Weinfest zu meinem gemacht und das würde es auch bleiben. Also war es folgerichtig am Freitag auch zu gehen und wenn ich schon Samstag aufs Weinfest ging, warum sollte ich mich nur dafür zurecht machen? Warum nicht auch so den Wochenendeinkauf machen? Schon seit einer Weile hatte ich mich vorangetastet. Longbluse, dünne Schicht Foundation und einen dezenten Lippenstift, mal ein Tuch oder als es kühler war den Mantel, aber noch nie war ich auf dem Wochenmarkt in 100%.
Am 18. August 23 hat sich das geändert. Ich war beim Friseur, im Einkaufszentrum und sogar auf Festen in Neu-Isenburg. Dieser Schritt war noch offen und ich bereue es ganz und gar nicht diese Lücke geschlossen zu haben. Man könnte schon sagen erwartungsgemäß machte ich mich ganz entspannt auf den Weg. Alle Stationen verliefen reibungslos und auch unser Käsehändler war wie immer. Ganz süß waren die österreichischen Damen von dem Weinstand, den wir die Tage zuvor besucht hatten. Eine der Damen legte mir, während ich am Käse kaufen war, die Hand auf die Schulter und begrüßte mich sehr nett. Eine schöne Geste, die mich sehr freute und total ungezwungen war. Wir verabschiedeten uns lachend bis zum Abend.
Sowohl den Samstag als auch Sonntag besuchten wir das Fest, um vor dem Abendessen ein Gläschen leckeren Wein zu trinken. Die Temperaturen erinnerten mich an meinen ersten Abend in Basel, allerdings zum Glück ohne Perücke. Auch das Kleid genoss ich am Sonntag sehr bei über 30 Grad. Melanie war total süß und freute sich mit mir. Wenn ich es nicht schon gewusst hätte, hier wurde mir erneut bewusst, warum ich sie so sehr liebe.
Ein Toast auf Melanie, die beste Frau der Welt!
Bis bald
Eure Nicole
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