Nach und nach konkretisierte sich die Planung. Dank Claudia planten wir sogar einen Termin bei einer Kosmetikerin für ein professionelles Make-up. Auch die Planung bezüglich Kleidung wurde zunehmen konkreter. Zu einem bereits vorhandenen beigefarbenen Rock kaufte ich mir eine luftige blaue Bluse. Luftig war hierbei auch ein sehr gutes Stichwort, denn je näher der Termin kam, desto klarer wurde es, dass es warm wird - wärmer als mir lieb war.
Für die Fahrt nach Basel kamen nur Hosen in Frage. Doch wenn schon denn schon sollten es Damenjeans und -polo sein. Weiße Chucks sollten das Ensemble ergänzen. Für den Fall das es doch kühler würde gab es noch eine Jacke meiner besseren Hälfte und einen Cardigan. Ich bereitete alles akribisch vor, machte Listen, was ich wann anziehen würde und welche Utensilien ich benötigen bzw. in der Handtasche bei mir haben müsse.
Endlich war der große Tag gekommen und ich war extrem nervös. Trotz dessen wagte ich, es einen Schritt weiter zu gehen. Statt es einfach bei dem Damenpolo zu belassen wagte ich es eine BH mit entsprechender Einlage darunter zu tragen. Mit zitternden Fingern packte ich die Damenhandtasche. Mit Nicoles Handy und unter ihrem Namen bestellte ich das Taxi zum Bahnhof. Schnell zog ich die Jacke an, griff Trolley und Handtasche und verließ die Wohnung ehe ich es mir nochmal anders überlegen konnte. Der Taxifahrer sagte nichts, ob er merkwürdig guckte weiß ich nicht, weil ich den Augenkontakt vermied.
Ich hatte mir alles so schön zurechtgelegt. Durch die Unterführung in der Mitte des Bahnsteigs und dann bis zu meinem Waggon, dann musste ich nicht über die volle Länge des Bahnsteigs mit all den Menschen. Dann kam die Anzeige die alles auf den Kopf stellte – geänderte Wagenreihung. Also machte ich mich auf den Weg von E nach B. Bis der Zug einfuhr dachte ich, nun hätte ich es hinter mir, doch die Anzeige stimmte nicht – ich musste durch die Massen zurück nach E. Geschafft und genervt an meinem Platz angekommen war ich froh alleine zu sitzen. Doch im Laufe der Fahrt bemerkte ich ein paar Reihen weiter zwei Personen, die mir irgendwie bekannt vorkamen und auch in der Reihe vor mir saß eine Frau, bei der ich mir zunehmend sicher war, dass es eine Kollegin war. Für den überwiegenden Rest der Bahnfahrt versuchte ich mich schlafend zu stellen. Frei nach dem Motto, wenn sie mich schon sehen, muss ich mir wenigstens nicht die Reaktion ansehen.
In Basel angekommen war ich heilfroh Claudia zu sehen und an meiner Seite zu haben. Doch davon und vom Rest des Tages beim nächsten Mal mehr.
Bis bald
Eure Nicole
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